Die Endmontage

Wir arbeiteten uns von oben nach unten vor, fingen also mit dem elektrischen Schiebedach an. Nach der Montage vergingen noch ein paar Stunden, bis wir mit der Einstellung zufrieden waren, dann sollte der Probelauf folgen. Doch nichts bewegte sich, obwohl der Antriebsmotor lief. Großes Stirnrunzeln, dann zerlegten wir auch noch das Getriebe , das eigentlich vernietet und nicht zerlegbar ist. Die Ursache war schnell klar: Es hatte jemand so lange an der Stellmutter der Rutschkupplung nachgezogen, bis er die Welle der Rutschkupplung abriss. Offenbar hatte derjenige versucht, das Schiebedach trotz der oben erwähnten rostigen Laufschienen zum Laufen zu bringen. Was nun? Ersatzteile gibt es natürlich nicht, gebrauchte Schiebedachantriebe gibt es selten und sie sind teuer, also Welle nachfertigen. Ich hatte wirklich Glück. Ein (anderer) Arbeitskollege hatte Zeit und fertigte mir innerhalb eines Tages eine neue Welle an. Die Vernietung des Gehäuses bauten wir auf Schrauben um und die Sache lief. Es folgten diverse Dämmmatten und Schaumstoffe, die im Dachbereich verklebt wurden, und dann der Himmel. In vielen Restaurierungsgeschichten ist das Einziehen eines neuen Himmels als langwierige Angelegenheit beschrieben, in dieser auch. Ich glaube wir brauchten einen ganzen Samstag zu zweit, dann war er endlich drin. Weiter ging es mit den Dachleisten und Seitenscheiben. Herrlich das Gefühl, wenn die Seitenscheibe zum erstenmal nach oben gleitet, ganz ohne Klemmen oder Ruckeln! Die Türen montierten wir vor, sie sollten erst wenn der Innenraum fertig war ans Auto. Die Werkstatt ist nämlich so schmal, dass man das Auto ganz rechts hinstellen muss, um links die Tür weit aufmachen zu können.


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Wir arbeiteten mittlerweile mehrmals unter der Woche und jeden Samstag, manchmal auch Sonntags an dem Wagen. Das Fieber hatte uns gepackt, wir wollten jetzt endlich fahren! So kamen nacheinander das Armaturenbrett (den, der die Verschraubungen der Holzteile dort hin konstruiert hat, könnte ich...!!!), die Hutablage, Scheiben, Verkleidungen und die Sitze ins Auto. Im halbfertigen Zustand, mit der falschen 108er Stoßstange und ohne Schwellerblenden, fuhren wir zu Günter Lehmann, dessen Frau die Dämmmatten am Boden und die Teppiche nachfertigte, während wir die Vorderachse einstellten und das unbefriedigende Warmlaufverhalten beseitigten, indem wir das Wachsthermostat der Einspritzpumpe erneuerten.
Im Laufe der nächsten Monate beschäftigten wir uns noch mit Feinheiten wie der noch fehlenden Originalstoßstange vorn, den Schwellerblenden, einer Stereoanlage und der Alarmanlage.


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